Winterkonzert 2023

Am 05.02.2023 fand unser Winterkonzert 2023 in der komplett ausverkauften Stiftskirche statt. Nachdem im Vorverkauf nur noch 22 Karten übrig waren, konnte das Konzert mit leichter Verzögerung mit 1.000 Besuchern starten, da doch eine gewisse Zeit vergeht, bis so viele Menschen in der Stiftskirche Platz nehmen.

Uns hat das Konzert eine sehr große Freude bereitet. Nun machen wir erst einmal Semesterferien bis April 2023, man munkelt, dass man einige von uns Donnerstags im CT antreffen kann 😉 .

 

Aufgeführt wurde folgendes Programm:

W.A. Mozart: Requiem

Beethoven X. Sinfonie – The AI Project (Erstaufführung eines Laienorchesters weltweit 😉 )

Datum

05.02.2023 17:00 Uhr Stiftskirche Tübingen

Freie Sinfonie Tübingen & Coro Vivo Tübingen
Leitung: Benjamin Wolf

Solo: Ulrike Maria Maier, Sopran

Livia Kretschmann, Alt

Christian Wilms, Tenor

Johannes Fritsche, Bass

Orgel: Bezirkskantor Johannes Fiedler

In unserem Winterkonzert am 05. Februar 2023 führten wir zwei ganz besondere Werke auf.
Zusammen mit dem Coro Vivo (der auch von unserem Dirigenten Benjamin Wolf geleitet wird) führten wir das Mozart Requiem und „Beethoven“ Sinfonie X auf. Das Mozart Requiem hatten wir schon seit vielen Jahren geplant, es konnte jedoch aufgrund der Pandemie bisher nicht aufgeführt werden. 2023 war es nun endlich soweit und wir konnten das Werk endlich aufführen.

Unser zweites Stück war „Beethovens“ / W.Werzowa Sinfonie X – The AI Project. Beethovens 10. Sinfonie? Wo doch jeder weiß, dass Beethoven nur 9 Sinfonien geschrieben hat.
Ludwig van Beethoven hinterließ tatsächlich nur Skizzen für eine weitere Sinfonie und nachdem der Musikwissenschaftler Barry Cooper 1988 aus den Skizzen einen 1. Satz erschuf, dass vom „London  Symphony Orchestra“ uraufgeführt wurde, sollte zum Beethoven Jubiläum 2020 der 3. und 4. Satz uraufgeführt werden (für weitere Sätze hatte Barry Cooper zu wenig Fragmente).
Finanziert von der Telekom und komponiert durch eine Künstliche Intelligenz (AI = Artificial Intelligence) mit einem internationalen Team aus Musikwissenschaftlern und Experten für Künstliche Intelligenz wurde die 10. Sinfonie verspätet im Oktober 2021 in Bonn uraufgeführt. Entwickelt wurde das Stück, indem die KI mit den Fragmenten der 10. Sinfonie, vielen weiteren Stücken von Beethoven und seiner Zeitgenossen gefüttert wurde. Die erste Version war tatsächlich unspielbar und musste überarbeitet werden. Die Experten mussten nun in einjähriger Nacharbeit die passenden Passagen auswählen, verbinden und die Dynamik ausarbeiten.
Herausgekommen ist ein hörenswertes Werk, dass an Beethoven erinnert, jedoch kein Beethoven ist und sehr gut zu Tübingen mit dem „Cyber Valley“ passt. Unsere Aufführung war die Erstaufführung dieses Werkes durch ein Laienorchester weltweit. Die Noten wurden erst für uns gedruckt und waren vorher auf dem Markt nicht verfügbar.

Dieses Werk aufzuführen, führte zu einigen Kontroversen.

  • Intern wurde nach einigen Diskussionen dafür gestimmt, das Werk zu spielen.
  • Wie unten in den Zeitungsrezensionen zu lesen ist, führte die Aufführung dieses Werkes auf Interesse und Kontroversen bei den Kulturredaktionen des Schwäbischen Tagblatts und des Reutlinger Generalanzeiger.

Auch wenn dieses Werk kein echter Beethoven ist, so hat es trotzdem sehr großen Spaß gemacht, die 10. Sinfonie zu spielen. Es war fetzig, wild, schön und abwechslungsreich.

Im Programmheft haben wir mehr zu den Werken geschrieben. Das Programmheft kann mit Klick auf den Knopf heruntergeladen werden.

Pressestimmen 

Im Vorfeld des Konzertes wurden wir durch Moritz Siebert vom Schwäbischen Tagblatt zu dem spannenden Themenkomplex Künstliche Intelligenz und Kunst interviewt:

Wenn eine Künstliche Intelligenz Beethovens 10. Symphonie fertig komponiert

Eine KI hat Beethovens 10. Symphonie zu Ende komponiert, knapp 200 Jahre nachdem der Komponist über den Fragmenten starb. Die Freie Sinfonie Tübingen spielt das Werk am Sonntag – vermutlich als erstes Laienorchester weltweit.

Der Artikel wurde am 02.02.2023 im Kulturteil des Schwäbischen Tagblatt veröffentlicht.

Achim Stricker vom Schwäbischen Tagblatt schrieb über das Konzert: 

Künstliche Kunst

Klingt es nach Beethoven? Hört man die Programmierung? KI-Beethoven und Mozart-Requiem sorgten für eine ausverkaufte Stiftskirche.

Der Artikel wurde am 08.02.2023 im Schwäbischen Tagblatt veröffentlicht. 

Der Redakteur Martin Bernklau vom Reutlinger Generalanzeiger schrieb: 

Nette Spielerei oder grober Unfug?

Experiment mit Künstlicher Intelligenz: Coro Vivo und Freie Sinfonie mit falschem Beethoven und Mozarts »Requiem« in der Tübinger Stiftskirche